10
Mai
2016

Tag 4+5

Vilipiano-Kurtatsch

Wir sausen nach Bozen um unser Übergepäck (warme Kleidung für die angeblichen Frostnächte) nach Hause zu schicken. Für meinen Ständer zu spät, den hat es unter der schweren Last schon abgerissen. Dann fahren wir weiter am Damm zwischen Etsch und Eisack und ich singe den Kindern den Bozner Bergsteigermarsch vor (ja auch die Bildung kommt nicht zu kurz :)) Manchmal tröpfelt es uns am Kopf oder Gegenwind bremst uns auf der kilometerlang ungeschützten Radautobahn zwischen Etsch und Apfelplantagen oder dem Zug. Aber dafür ist der Radweg seit Start so gut wie immer autoverkehrsfrei, also bisher wirklich traumhaft ausgebaut und perfekt beschildert. Landen nach 50km auf einem wunderschönen, völlig deutschsprachig und penedrant geputzten Campingplatz mit Schwimmteich. Leider ist das Wetter nicht danach. Aber es gibt eine Waschmaschine mit Trockner-wird schon höchste Zeit.

Kurtatsch-Rovereto

Es regnet. Wegen fehlender Pausenmöglichkeit fahren wir gleich 30km durch und essen in einer Parkgarage. Am Nachmittag hört der Regen aber auf und wir fahren mit Gegenwind teilweise nur mehr 13km/h, Meter für Meter Richtung Rovereto wo Robert mich mit Aussicht auf eine Jugendherberge dieser Monsteretappe zustimmen ließ. Dann ein voll netter Italiener der uns mit seinem Rad durch Rovereto zur Jugendherberge lotst. Also nach über 70km gut am Ziel angekommen, wäre da nicht eine Doppelbuchung gewesen und die Herberge bumm voll. Da fühlt man sich schnell einmal wie Maria und Josef. Die waren aber sehr bemüht und haben uns am anderen Ende der Stadt ein billiges, schäbiges Hotel mit gutem Essen und gratis W-lan gecheckt (ich hätte im Ernst auch einen Stall genommen so fertig war ich) und da sind wir jetzt uns sind schon gespannt auf den Regentag morgen. Updates der Kinder: Ju und Lo, ununterbrochene Spielpartner streiten oft vom Aufwachen an und ich bin nur froh dass uns keiner kennt wenn sie sich durch den Supermarkt rempeln, Le hat das stehen für sich entdeckt und sein erstes Wort. Nein nicht Mama oder Papa, es ist Lampe! Und da gibts natürlich einen ganz glücklichen Papa dazu der dabei war und das nicht abends wenn alle schlafen erzählt bekommt.

8
Mai
2016

Tag 3

Ruhige aber kühle Nacht (weil noch auf 900hm), dann ein guter Start in einen sonnigen Tag. Alles bergab, teilweise sogar recht steil. Die Kilometer laufen nur so dahin und wir durch die Apfelplantagen des Vinschgaus. Von einem Hochtal ins nächste runter wird es immer wärmer und schonfahren wir in Meran neben den ersten Palmen. Ein kurioser Mix aus ersten italienischem Urlaubsflair und deutschsprachigen Menschen-was besonders die Kinder am Spiel- und Campingplatz freut wenn sie für ein paar Stunden Freundschaften schließen. Sonst sind wir meist damit beschäftigt Mitmenschen zu erzählen woher wir kommen, wohin es geht, das Follow-me abfotografieren zu lassen (ja das Ding ist auch wirklich genial) oder uns einfach nur über radlerkollsgiales Lob zu freun: 'was, so seid ihr da rauf gekommen' oder 'das ist ja ein LKW was du da trittst' :) Ja, das Wetter (noch) so schön, dass wir uns als Tagesbelohnung nach 61km ein kühles Bad im Campingplatzpool gönnten. Jetzt aber kommt der Wind...

7
Mai
2016

Tag 2 am Etschtalradweg mit Familie

Nauders-Laas

Starten nach Traumfrühstück und rührender bis esoterischer Lebensgeschichte der Pensionsbesitzerin 5km bergauf zur Grenze. Ju und ich sind als Tandem sehr instabil unterwegs, bei dem Gewicht reicht die kleinste Bodenwelle um uns zum Schlendern zu bringen. Man hört mich öfter schreien und bisher hat es geholfen um die Kontrolle über das Rad wieder zu erlangen. Ab der Grenze geht es viel bergab vorbei beim versunkenen Kirchturm im Greinersee, durch malerische, enge Gassen von Bergdörfern und unten durch die ersten Apfelplantagen. Der Gegenwind bremst uns aber und so beenden wir die erste Etappe nach 50km auf einem gemütlichen Campingplatz. Lo und Le: Frau Ruhe und Herr Entspannt machen super mit. Nur am Campingplatz braucht er Einzelbetreuung: unglaublich, als würd er sich das Tagespensum an Energie dafür aufheben am Abend in 1min.25 lebensgefährliche oder ärgerliche Dinge zu tun. EineBiene hat ihn auch schon gestochen. Juchu, er ist nicht allergisch :) :) :)

6
Mai
2016

Tag 1 Anreise

Was macht Robert wenn der Zug 2min. Zeit gibt einzusteigen, wir 3 Fahrräder, einen bummvollen Anhänger, 9 Taschen und Handgepäck und 3 Kinder (eine davon heulend weil sie in Stresssituationen immer Panik bekommt) einladen sollen und der Fahrradwaggon 3 Waggone weiter hinten zu stehen kommt als geplant? Er schreit einmal in die aussteigende Menge: wir brauchen hier Hilfe! Und es hat mich fast zu Tränen gerührt wie viele, verschiedene Menschen uns mit unseren schweren Taschen hinterhergelaufen sind. Es gilt ihnen allen immer noch mein Dank. So haben wir den Einstieg in St. Pölten geschafft. 5,5h später haben wir in Landeck gefühlsmäßig alles bei der Türe rausgeschmissen. Fürs Zambauen aber zu lange gebraucht und den Bus verpasst. Also hatten wir 2 entspannte Stunden am Bahnhof und für den nächsten Bus schon alles wieder so weit zerkleinert dass wir den Anhänger beschwerdelos in den Bus laden durften. Die Räder hinten drauf und 1 Stunde später hatten wir den Weg nach Nauders geschafft. Mittlerweile aber zu spät um es noch bis zum Campingplatz und unserer Frostnacht zu schaffen, also haben wir kalte Nasen gegen billige Pensionsbetten getauscht und genießen den luxuriösen Einstieg bei traumhaft verschneiter Bergkulisse.

5
Mai
2016

9 Stunden

bis es los geht. Ein letztes Mal im warmen, weichen Bett, mit ausreichend Platz sich zu wenden, schlafen. Noch schnell den Bauch der Ziege befühlen, vom Nachwuchs treten lassen und sie anflehen doch zu warten bis wir wieder zurück sind. Die Pflänzchen im Garten betrachten und ihrem Frost- und Schneckenschicksal überlassen. Früher wusste ich auf Reisen, dass ich alles was ich liebe mit mir habe, heute bin ich mir oft nicht so sicher. Aber ich will meinen Kindern Venedig zeigen und das Meer und den Strand und dass es im Leben nicht viel braucht um weiter- und durchzukommen und wenn es bis dahin ein weiter, harter Weg wird, dann werden wir uns über das Ziel nur umso mehr freuen. Andiamo!
logo

soy yo

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Archiv

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Danke für Ihre Reiseberichte!...
Danke für Ihre Reiseberichte! Das ist immer eine kleine...
iGing - 5. Aug, 08:32
The end?
Zeit zu resümieren. Seit 13 Jahren überladen wir Räder...
elbita - 4. Aug, 18:46
Tag 6 Inntalradweg Jenbach-Kufstein...
Nachts hat es wieder stark geregnet, wir haben den...
elbita - 4. Aug, 18:23
Inntalradweg Tag 5 Völs/Innsbruck...
Eine rückenschmerzfreie Nacht, weil Sofaschlaf, ein...
elbita - 3. Aug, 20:59
Inntalradweg Teil 4 Stams-Völs
Das Zelt nur außen nass, Kaffeegeruch in der Nase...
elbita - 2. Aug, 17:49

Status

Online seit 7119 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Aug, 08:33

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren