12
Jul
2022

Der Isar-Radweg

Tag 1: Wie könnte es anders sein, schlechteste Startbedingungen. E.- noch nicht kuriert vom Absturz am FF-Fest, gefolgt von einem Doppelnachtdienst wird von eben diesem völlig frisch erkältet und einer Entzündung im Unterfuß abgeholt. Zum Glück war an diesem Morgen keine Zeit viel nachzudenken. Routiniert wurde alles in Anhängern und auf Fahrrädern montiert, während R. das Auto parkte. Blieb da prompt eine Gemüsekiste übrig? Die fährt jetzt auf Ju‘s nigelnagelneuem (für diese Reise besorgten) Packerltäger spazieren, woraufhin seitdem am Campingplatz alle Familienmitglieder das Rad nutzen zum Geschirr abwaschen, Duschen, Müll entsorgen.. 😁
Zurück zum Start, wir haben es tatsächlich geschafft unser Zeugs beim Einsteigen in den Zug, wie geplant, bei vier verschiedenen Türen zu platzieren (bin ich froh über diese großen Kinder!). Die restliche Anreise war, bis auf den Münchner Hauptbahnhof- wahnsinn wie viele Menschen es dort gibt- richtig gut. Bei Ankunft in Oberau hatte R. kurz die oberste Radreiseregel gebrochen, nämlich uns permanent mit Essen versorgen zu müssen. Aber das haben wir geklärt und radelten die ersten 14km als endlich wieder Radreisende zum Campingplatz in Garmisch.

Tag 2: Wir starten nach Schnupf/Hust-nacht unter der Zugspitze und vor uns lag- laut R.- ein kleiner Pass. 150 Höhenmeter (anstrengender Start aber machbar). Den Kindern schnell noch schwereres Gepäck verschafft (sie waren uns gestern irgendwie zu schnell), wurden 320 Höhenmeter draus. Nach 25km waren wir verhungert wie noch nie und erst 1kg halbgegartem Gemüsereis (nicht nur die halbe Welt- auch wir haben Probleme mit Gas-aus) später, waren wir wieder die alten, kaltbadenden isartreffenden Camper. Le, der erstmals ohne Unterstützung zu fahren hat, strampelt bewunderswert und trifft jeden Abend auf einen Jungen zum Kicken (wir bilden uns auch sprachlich weiter!) Die Mädls fahren- neben den gewohnten Unterzuckerphasen auch ganz gut dahin und haben das Einkaufen bei Aldi für sich entdeckt.

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Da fehlt noch die Radreise 2020

Wir nannten sie den Seentrip
und sind in guten 3 Tagen durch 105 Radkilometern von Vöcklabruck über den Traunsee (eine unvergessliche Nacht im Zelt am Ufer- Meeresrauschen zum Ein-und Durchschlafen), vorbei am Attersee, zum Mondesee und abschließend zum Irrsee, gestrampelt. Die Seen warn herrlich frisch, aber Lo’s Hennoch Schönlein Purpura leider auch, weshalb R. schon einen Tag früher abgebrochen hat um das Auto nachzuholen und E. erstmals mit Ju als Beleitung und Le im Follow me, den Weg alleine finden, bewältigen und beenden musste. Ging gut und Lo gings auch bald wieder gut.

2021 saßen wir dann tatsächlich nicht erwähnenswert in den Satteln. Weshalb für 2022 der Anstoß eigentlich von den Kindern kam. Wie sie wünschen.. here we go!

19
Jul
2019

Tag 13: Der Drautalradweg mit Familie- S.Candido nach Lavamünd

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ist geschafft und geht als weiteres Kapitel in unsere Familiengeschichte ein.
28 Stunden auf dem Rad. 245 Kilometer. Mit 8 und 9 Jahren (meine Energiegirlies), Stein um Stein das Rad überbeladen, der Anhänger ab der geringsten Steigung die Oberschenkel zum brennen bringend (die Powereltern), jede Mahlzeit am Gaskocher, jede Nacht auf einem Campingplatz (die Low-Budget-Urlauber)... was bleibt: hunderte Stunden Familie, Zeit zum Tratschen, Träunen, Planen, Umfallen, Aufstehen, Stützen, Anfeuern, Stolz sein, Staunen.. und stundenlang, unterfordert, stets hungrig und auf die nächste Gelegenheit Fußball zu spielen, wartend der vierjährige Le. Es war wohl nach genau 9 Jahren die letzte Fahrt mit dem geliebten Chariot. Er hat sich all die Reisen und tausenden, überladenen Kilometern wacker geschlagen und war jeden Cent wert, jetzt ist er aber sichtlich am Ende und ein weiteres Kind so weit die Lenker in die Hand zu nehmen :)
Es geht zurück in das gewohnte Leben am Berg, zu den vermissten Tieren und den in Dankbarkeit gewiegten Nachbarn, die mit ihrer mutigen Tierbetreuung so Reisen erst möglich machen.

18
Jul
2019

Tag 11+12 Klopeinersee- Lavamünd

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Tag11: tatsächlich ein Urlaubstag. Zumindest für den Großteil der Familie, R. fährt zurück das Auto nachholen, während wir in der Morgensonne auf Sesseln bei Tisch (eine Leihgabe der Nachbarin so lange wir bleiben, die Kindern solln nicht auf dem Boden essen müssen) frühstücken, die Kinder dann in der Kinderanimation verschwinden, ich häkle am Winterschal und träume in den Tag, unterhalte mich mit den DauercamperInnen der Gasse. Ja, die Gasse. R. hat es am Tag2 so formuliert: ich werd nicht fertig mit dem packen, dauernd kommt wer vorbei und redet mit mir :D Ich fands erquickend. Morgens die Haare zu Berge, die Zähne ungeputzt, im Pyjama den 30m Weg zum Waschraum mit 6x Guten Morgen gespickt. Ich finde das ist Geborgenheit. Das war beruhigend. Ich musste mich nie fragen wo die Kinder sind und was sie tun, die Nachbarn wussten es- alle!
Als R. zurückgekehrt war, sind wir kurz aufs Rad zum Klopeinersee: Schwimmen, Tretboot, Eis, Minigolf und dann die doch beachtliche Steigung ohne Gepäck fast raufzufliegen. Kinderdisco und dann alle entspannt ins Bett.

Tag12: Der letzte Radtag. 42km. Aber schon nach ein paar km ist Lo's Treter wieder locker. In der nächsten Ortschaft in einer Werkstatt nachgezogen, hält er wieder nur ein paar km. Es ist mühsam. Trotzdem geht sich österreichs höchste Eisenbahnbrücke aus und wir übergeben die Steine von der Drauquelle, die wir all die Kilometer mitgeradelt haben, gebührend an die riesig gewordene Drau zurück. Nach 30km geben wir auf- Lo wird nur mehr von mir angeschoben um nicht mehr treten zu müssen- und lassen das Rad stehn. Sie zwengt sich zu Le in den Anhänger, dessen Bodenplatte verdächtig noch unten hängt und R. strampelt zum Ziel. Lavamünd ist erreicht. Wir springen und rutschen am Campingplatz noch im See und gönnen uns zum Abschluss Essen gehn. Eine letzte Nacht im Schlafsack- neben einem Partyzelt (juchee).

15
Jul
2019

FaakerSee-Rosental-Turnersee

Tag 9
Auweh triffts. Der Muskelkater vom Wandern macht sich schon bei der Ausfahrt vom Campingplatz bemerkbar. Ich frage scherzhaft: is noch weit..? Nicht wissend wiiiie weit es noch gehen wird. Der Drautalweg wird zusehens gemeiner. Die Steigungen höher und länger. Weil gerade Mittagszeit und wir auf der Suche nach einem Lebensmittelgeschäft, sind wir auf eine Bundesstraße abgebogen und siehe da, die haben einen Radfahrstreifen. Begeistert, weil viel weniger anstrengend shoppen wir in St.Jakob und pausieren in Maria Elend. Da eröffnet uns R.- gleich nachdem er noch mal zurück gefahren war, weil sein Handy beim Einkaufen liegen geblieben war- seine neueste Idee. Fahren wir doch noch 30km, dann sind wir morgen schneller beim See! Hm verlockendes Angebot, also Zähne zambeißen und weiter.. Leider ohne Radstreifen und das ungute Gefühl von unguten Überholmanövern im Rücken waren wir echt happy zurück am schönen Drauradweg zu sein. Der wurde Lo noch mal zum Verhängnis, die als ich mich umdrehte (wieder mal), verschwunden war. Das Rad die Böschung runter gerutscht, sie beim Baum gebremst, aber nix passiert.
Der Tacho zeigt den neuen Streckenrekord von 54km und dass wir heute noch mal lachen könben, liegt an dem superschönen Campingplatz, unserem Zelt in erster Reihe am See und dem Freiluft-Kinoabend. Yeees. Und jetzt is dann echt Schluss mit dem Geschinde. Am nächsten See wird wirklich Urlaub gemacht :)

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Tag 10
Eigentlich lagen heute nur 20km vor uns, aber schon nach 3 wars Lo's Treter locker und weil der passende Schraubenzieher nicht mit war, hatten wir etliche Pausen, in denen das Pedal notdürftig festgeschraubt wurde. Weil die Campingrezenssionen vom Faakersee ziemlich schlecht waren, haben wieder mal die Route verlassen um zum Turnersee zu fahren. Die Straßen waren zwar echt toll, weil wenig Verkehr aber die beste Route plötzlich gesperrt weil Baustelle. Alles wieder zurück? Ein Wahnsinn also rein ins Fahrverbot und gut gings. Wir mussten nur einmal in die Wiese ausweichen aber alle Bagger- LKW- und Planierraupenfahrer recht nett. Was uns heute am meisten zu schaffen machte waren die 150 Höhenmeter, die ich zwei Mal nur noch schiebend und das nur mit anschiebendem Kind packte und das warme Wetter. Das aber konnten wir dafür am Turnersee angekommen noch voll ausnutzen. Und unsere Nachbarn hier nutzen die Anwesenheit von unseren Kindern aus, um ihren Eis- und Süßigkeitenvorrat zu dezimieren :)

13
Jul
2019

Tag 7+8 Villach-Faaker-See

Es ist eine typische Radreise von uns. Alles dabei. Gestern der erste Patschn- yeah fast nicht erwähnenswert, war mit Ersatzschlauch in 10min. erledigt, heute Nacht ein krankes Kind- Le weint und windet sich ab 1 mit Ohrenschmerzen und kann nur auf meinem Arm schlafen, der mir aber dauernd einschläft, woraufhin ich nicht schlafen kann und sobald ich das taube Händchen bewege, schläft er wieder nicht.
Trotzdem motiviert zum Sportgeschäft- mein Schlafsack hat aufgegeben usw. Als wir dann endlich, die eigentlich moderate Strecke zum Faakersee starten, geht ziemlich viel schief. Erst das falsche Drauufer, dann Regen bei der Pause, eine Abzweigung verpasst, zurückgeirrt, den Radweg aber nicht mehr gefunden, wirds immer steiler und beschwerlicher. Die letzte Bergwertung nach Serai war nicht mehr zum Ertreten. Irgendwann ist die Last zu schwer die wir mit uns fahren. Zu Fuß ist aber auch keine Option weil eben zu schwer. Gerettet haben uns die Mädls die hinten anschoben und ihre Räder nachholten. Als wir dann endlich schweißgebadet den See erreicht hatten, wurde aus dem Uferweg eine Berg-und Talfahrt die wir wieder nur mit Anschiebehilfe bewältigen konnten. In Summe waren wir nach 25km beim Campingplatz, erschöpft als wären wir das Doppelte geradelt. Aaaaber Eis, Sonne, Wasser. Unendlich nette, holländische Nachbarn, die uns ihren Tisch zum Essen überlassen und ein malerischer Sonnenuntergang bei See, haben alles entlohnt. Und morgen? Ist Urlaubstag. Wir bleiben erstmals eine zweite Nacht auf einem Campingplatz.

Tag8
Na klar, das musste auch noch sein. Ju startet mit Migräne in den Tag. Aber (yes, yes, yes) die neuen Tabletten scheinen das schlimmste abgefangen zu haben und wir sind verspätet, mit zerknautschter Ju, doch noch in den Urlaubstag gestartet. Genau, Urlaubstag mit R. Er hat das Rad gegen den Berg getauscht. Eh schön, der Ausblick von der Ferlacher Spitze atemberaubend und den Drau- und somit unseren Radlverlauf zu sehen einmalig. Aber als wir am späten Nachmittag in den Faakersee hüpften warn wir zu müde fürs Tretbootfahren. Also echt geschafft. Guter Schachzug, alle freun sich wieder aufs Rad :)
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