3 mal insel bitte
es war mein erstes mal
ich hatte bedenken, da die meisten wiener an diesem wochenende von der landflucht heimgesucht wurden und 3 millionen fremde menschen auf einer insel machten mir angst aber versuchen wollte ich es trotzdem
1. tag DIF
den ganzen tag nichts zu tun als gewitter schauen und den kopf beim fenster raus und in den regen hängen, weil gewitter so etwas kraftvolles sind und trotzdem zu spät gekommen. erster eindruck von der insel- schön, hier ist man nie alleine, zweiter eindruck- den r. find ich vermutlich niemals. doch gefunden, ein bisschen hipp hopp, ein letzter song von großstadtgeflüster (da auf der anderen seite der insel) und als krönender abschluss dikanda, für mich frauenpowerweltmusik. viel zu spät nach hause, denn nächster tag
2. tag DIF
6:30 aufstehn, 11 stunden arbeiten
die S-bahn hat 35 min. verspätung und fährt dann auch noch am gegenüberliegenden gleis ab- große massenpanik, endlich im zug sitzt mir gegenüber eine 17-jährige die gefahr läuft mir jeden moment in den schoß zu kotzen und so lange vom pissen spricht, bis ich auch muss. am handelkai angekommen in eine stehende masse gedrängt und 30 min. (so lange brauchten wir für die lächerliche brückenüberquerung) imaginationsübungen gemacht- ich stehe vor dem meer, alles ist weit, ich bin alleine, ich habe platz, ich bekomme luft... bis ich drüben war cousin nicht mehr erreichbar. alleine auf der insel. bier kaufen und zur donau setzen, müdigkeit genießen und was passiert, wenn man alleine bei der donau sitzt? es kommt ein schwarzer und setzt sich dazu. nach how are you, what are you doing here so lonely und have you got a boyfriend hatte ich ein perfektes lügenkonstrukt aufgebaut von wegen, natürlich hab ich einen freund, ist auf der insel unterwegs und ich wollte ein bissl weg von den vielen leuten. nach anfangs geplanter- he lass mich einfach in ruhe du ideot- haben wir über sein studium gesprochen und ich dachte mir- besser als alleine. also hab ich den abend mit ben verbracht. nach ein paar bier und fortgeschrittener stunde eile ich in der masse wieder über die brücke und schaffe es 3 min. vor abfahrt der letzten s-bahn am bahnsteig zu sein, nur dass die so voll ist, dass man mir das zusteigen verweigert. leicht in panik- wie komme ich heim, kommt mir der gedanke an U6, zumindest schon näher als dort wo ich war und als ich so in der U stehe und vor dem aussteigen bin, kommt mir plötzlich die eingebung- es fahren ja nachtbusse also noch eine station bis thalia und 5 min. später war der bus da, nur hatten auch viele andere die idee mit dem bus und es braucht 4 grünphasen und den ruhigen worten eines buschauffeurs- wenn ihr die türbereiche nicht freimacht, werde ich nie abfahren können. ich wieder mitten drin, den blick zum fenster und weiteren imaginationsübungen- ich bin frei, ich kann jederzeit raus (was für eine utopie), ich bleibe ganz ruhig... irgendwie, mit dem kopf an die stange hab ich das durchgestanden und bin über mich selbst gewachsen.
3. tag DIF
endlich ausschlafen. am nachmittag aufstehen, bauch füllen, k. begrüßen, festivaltauglich gestalten und los gings wieder. um 4 uhr war ich schon da für side effect, mit cousin und k. hitze genossen und gemütlich den nachmittag mit biertrinken und netter musik verbracht. das war mein FM4 bühnen tag, ich habs zum essen ein stückchen weggeschafft, aber sonst binder und krieglstein für ihre lieder gedankt (ich mag das piratenlied so viel) und mich unsterblich in RUSSKAJA verliebt. als ich die das letzte mal gehört hab, dachte ich mir die sind witzig, da war von der ferne was von wegen tief einatmen und die schlechten sachen rausschreien, diesmal aber- mitten drin- glich das konzert einer massenmittreißenden, seelenheilenden psychotherapie, begrüßten uns mit: willkommen ausländer und sie ließen uns mit den worten: friede für euch und eure familien gehen. Bucovina war nett aber irgendwann kommt der hunger und die müdigkeit wieder und das hatte dann vorrang. zurück für bordello wurde ich von ein paar leuten, die sich unbedingt einen riesen nikon-ball stehlen wollten umgerafft und bin über die sitzenden leute hinter mit, fast bis auf die füße von stermann geflogen. ja, bei bordello stand stermann neben mir, auf der genauso ungequemen steigung der böschung und trank bier und als er sich ein weiteres holte, da hat er mich gestreift. na gut er war verschwitzt und dann war ich nach einem kurzen, k. stellt dir vor stermanns schweiß klebt an mir, auch schon wieder geheilt weil ich´s einfach grauslich fand. und nachdem dieser bordello typ wie mit falschen drogen gefüttert auf der bühne und unter den menschen chaos verbreitete, 3x in den 15 min. in denen ich dort war den mikrophonständer über die bühne stieß und einem freak ders auf die bühne schaffte einen tripp verpasste, dankte ich und machte mich mit dem rest der bande auf den weg nach hause.
gelernt: manche sträucher neben der donau haben stacheln und eignen sich nicht zum pinkeln, ben ist auch nur an sex interessiert (wollte mich unbedingt wiedersehen, weil er mich so vermisst), staublunge und schleimhusten führen zu erstickungsanfällen, barfuß ist so lange besser, solange der typ vor dir sich noch unter kontrolle hat
verlernt: angst vor der masse und panikattaken darin, pünktlich sein, aufs handy verlassen und sich nicht alleine fortgehn traun
donauinselfest, ich komme wieder...
elbita - 25. Jun, 13:05
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weirdsista - 25. Jun, 20:18
ich hab mir das noch nie angetan. einerseits, weil es dort meistens regnet, heuer halt ausnahmsweise mal nicht. andererseits, weil ich schon am st. pöltner stadtfest in der FUZO panik-anfälle bekomme, wenn menschenmassen in irgendeine richtung drängen und ich nicht flüchten schnell genug kann. gogol bordello waren aber sicher geil, hab ich heute im radio gehört.
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